Diese Zahlen beruhen auf dem zentralen Szenario der Studie. Danach würde bis 2030 ein Viertel aller Fahrzeuge rein elektrisch unterwegs sein, Plug-in-Hybride machen 15 Prozent aus und die übrigen 60 Prozent stellen effiziente Otto- und Dieselmotoren. Stiege die Zahl der E-Autos bis 2030 auf 80 Prozent an, könnte sogar jeder zweite Arbeitsplatz in der Antriebstechnik wegfallen. Dies entspräche 109.000 Jobs, was angesichts von rund 840.000 insgesamt in der Autobranche Beschäftigten bereits mehr als ein Achtel ausmachen würde.
Aus technischer Sicht ursächlich dafür ist in erster Linie die geringere Komplexität von Elektro- im Vergleich zu Verbrennungsmotoren: Besteht ein konventioneller Motor aus 1.200 bis 2.000 Teilen, verfügen Elektroantriebe lediglich über 100 bis 200 Teile. Luftfilter, Ölpumpen, Kurbelwellen oder Zylinderköpfe würden beispielsweise wegfallen. Auch die Produktionszeit verringere sich von 20 Stunden bei einem Verbrenner auf nur noch 15 Stunden bei E-Autos.
Die Autoren der Studie richten sich vor diesem Hintergrund mit deutlichen Appellen an die Politik: Sie müsse dafür sorgen, dass insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dabei geholfen wird, Wissenslücken hinsichtlich der zu erwartenden Entwicklungen zu schließen. Aber auch die Unternehmen seien in der Pflicht, mit groß angelegten Weiter- und Neuqualifizierungsmaßnahmen einerseits dafür zu sorgen, möglichst viele Beschäftigte auf veränderte Arbeitsinhalte vorzubereiten und andererseits sicherzustellen, dass der Industriestandort Deutschland nicht vom Import relevanter Technologien und Produkte aus Fernost abhängig wird. In dieses Horn stößt auch die Gewerkschaftsseite: Sie fordern von der Politik, breit in die Batteriezellentechnologie einzusteigen und entsprechende Fabriken zur Massenproduktion in Deutschland aufzubauen.
In Auftrag gegeben wurde die Fraunhofer-Studie von BMW, Volkswagen, Daimler, Bosch, ZF, Schaeffler, Mahle sowie der IG Metall. Mehr unter..