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Auf der Autobahn A6 startet ein Pilotprojekt, das die Elektromobilität entscheidend voranbringen soll: Auf einer fast ein Kilometer langen Teststrecke wird das induktive Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt getestet. Die Strecke liegt zwischen den Anschlussstellen Sulzbach-Rosenberg und Amberg-West in Fahrtrichtung Nürnberg. In diesem Bereich wird gerade die Fahrbahndecke erneuert, sodass die Spulen für das kontaktlose Laden gleich mit in die Straße integriert werden können. „Das induktive Laden während der Fahrt kann ein echter Gamechanger für die E-Mobilität sein“, so Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume. Der Wirkungsgrad liege bei über 90 Prozent und das Reichweiten-Problem könnte sich lösen. Beim Projekt „Empower“ soll erforscht werden, wie sich die Technologie in den bestehenden Straßenbau einfügt und welche Vorteile sie für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs bietet. Die Kosten für die Baumaßnahme trägt der Bund, die wissenschaftliche Leitung liegt bei der Universität Erlangen-Nürnberg, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Die Spulen, die unsichtbar in Verkehrsflächen integriert werden, erzeugen in der Straße ein Magnetfeld. Sobald dieses von einem Auto befahren wird, induziert das Magnetfeld eine Spannung in der Gegenspule, die im Fahrzeug verbaut ist. Die Technologie ist so konzipiert, dass sie ausschließlich mit speziell ausgerüsteten Fahrzeugen interagiert. Für alle anderen bleibt die Strecke passiv. In den mit Spulen ausgerüsteten Fahrzeugen sorgt eine Abschirmung dafür, dass Sicherheitsstandards für magnetische Felder eingehalten werden. Die Technologie stammt von dem israelischen Unternehmen Electreon, das weltweit als einer der Marktführer im Bereich induktiver Ladesysteme gilt. Weitere Partner sind der Uni-Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS), die Autobahn GmbH des Bundes, die Technische Hochschule Nürnberg sowie die Unternehmen VIA IMC (Berlin), Risomat (Baienfurt) und der IHK-Gründerpreisträger Seamless Energy Technologies GmbH (Nürnberg). Erste Testfahrten mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen sind für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.

Quelle WiM 8–9