Unternehmer aus Brabanter und Nürnberg haben die gleiche Mentalität, sagt IHK-Geschäftsführer Markus Lötzsch aus Nürnberg. Er sieht nach den Besuch des Königspaares in Bayern eine schöne Beziehung entstehen. „Wir haben beide den Mut, nach Rückschlägen wieder aufzustehen.“
So gut kannte man in Nürnberg Nord-Brabant nicht. Dass möchte Markus Lötzsch Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer in Nürnberg (IHK Nürnberg für Mittelfreanken) zugeben. Er muss lachen. „Ehrlich gesagt, war nur PSV Eindhoven mir bekannt. Denn das ist offensichtlich ein Begriff im internationalen Fußball. “
Königlicher Besuch
Aber im vergangenen Jahr hat sich viel geändert. König Willem-Alexander und Königin Maxima haben dieses Jahr im April auch Nürnberg und Erlangen besucht. Sie wurden von einer Handelsmission von über hundert niederländischen Unternehmen begleitet. Seitdem wächst das Interesse aus Mittelfranken für die Niederlande und sicherlich auch der Region rund um Eindhoven, sagt der Geschäftsführer.
Unternehmer in der Region Nürnberg erkennen sich in der Provinz Brabant, sagte Lötzsch bei einem Treffen mit Unternehmer aus Brabant in Fürth. „Wir haben beide eine Geschichte von Höhen und Tiefen.“ Als Beispiel nennt er das Verschwinden der großen Arbeitgeber wie AEG und Grundig aus der Region. „Wir haben viele Arbeitsplätze verloren. Wie schwer das ist, kennt man auch in Brabant. Auch dort mussten große Unternehmen reorganisieren.“
Aus diesen Rückschlägen sind wieder neue Unternehmen und Arbeitsplätze geschaffen, sagt der Geschäftsführer. „Bei unserem Besuch in Brabant erkannten wir diesen Spirit. Es hat beide Regionen stärker und kreativer gemacht.“
Bodenständige Optimisten
Diese Mentalität ist eine gute Basis, zusammen zu arbeiten, findet Lötzsch. „Wir arbeiten hart und wir wissen, dass Veränderung unausweichlich ist.“ Laut dem Geschäftsführer kann man den Unternehmer aus den beiden Regionen als „bodenständige Optimisten‘ bezeichnen. „Wir haben den Mut nach Rückschlägen wieder aufzustehen und etwas Neues zu beginnen. Genau das habe ich in Brabant auch gesehen.“
Sein Mitarbeiter Christian Seitz war bereits mehrmals in Brabant und war intentsiv an den bisherigen Handelsreisen beteiligt. Er bestätigt was Lötzsch sagt. Nach ihm, sind diese Handelsreisen keine Höflichkeitsbesuche, es kommt wirklich etwas heraus. „Das sieht man daran dass mehrere Akteure regelmäßigt teilnehmen. Zwischen den beiden Regionen entsteht etwas Schönes.“
Hidden Champions
Wenn Ausländer an Bayern denken, kommt in der Regel vor allem München in Sicht. Nicht zurecht, findet Lötzsch. „Vor allem im Schatten der Hauptstadt passieren spannende Dinge. Denken Sie an Augsburg, sondern auch die Region Nürnberg-Erlangen. Wir haben hier eine sehr erwachsene Industrie mit einer langen Geschichte. „Als Beispiel nennt er eines Zulieferers Leoni, ein Unternehmen aus dem Jahr 1569.“ Nicht alle Unternehmen haben eine so ein lange Geschichte, aber wir haben einen wichtigen Mittelstand hier. “
Diese Unternehmen vernetzen sich rund um Themen wie Medizintechnik, Automotive/ Elektromobilität, Logistik, IT und Automation- und Produktionstechnik, sagt er. „Diese Region hat viele Hidden Champions. Sie stecken viel Arbeit in ihre eigene Forschung in Zusammenarbeit mit Universitäten. So geht das auch in Brabant. “
Wenn zwei Regionen so ähnlich sind, hat Lötzsch keine Angst vor der Konkurrenz? „Nein, sehen Sie hier auf die Unternehmen selbst. Natürlich wird es einen Wettbewerb untereinander geben, das ist auch in Ordnung. „Unternehmer schaffen aber wirklich mehr, wenn sie lernen schlau zusammen zu arbeiten, sagt er. „Selbst kommt man meistens nicht weiter, man ist dafür zu klein. Deshalb wollen wir uns auch mit den Holländern beschäftigen, so entsteht neues Business. “
Band in kurzer Zeit
In relativ kurzer Zeit ist eine enge Bindung gewachsen, sagt er. „Viele Teilnehmer dieser Handelsmission waren auch in April mit der König dabei. Dass sie jetzt wieder hier sind, ist ein sehr gutes Signal. “
Derzeit laufen die Vorbereitungen für 2017 für neue Projekte und Besuchen. „Wir hoffen, dass die Holländer in der Medtech-Messe MT Connect im Juni gut vertreten sind, und im März werden wir eine Konferenz über die Integratet Plant Engineering organisieren, wo das Dreieck Deutschland, den Niederlanden und Dänemark im Fokus stehen.“
Quelle: Bertus Bouwman – Redaktion www.Duitslandnieuws.nl