Elektrische Super-Pferde für die AAGLANDER Motorkutsche
AAGLANDER hat seine Entwicklung der ersten Motorkutsche der Welt abgeschlossen, die mit einer hoch dynamischen und voll integrierten Elektrotraktion ausgerüstet ist. Anders als bei normalen E-Fahrzeugen bilden der Einzelrad-Heckantrieb, die Antriebssteuerung, die Batteriemanagement-Geräte und das Bordnetz der Vis-à-vis Motorkutsche ein vollständig integriertes System.
Die hoch dynamischen Permanentmagnet Servomotoren des Einzelradantriebs mit je 14 Kilowatt Spitzenleistung und zusammen 2450 Newtonmeter Anfahrmoment werden elektronisch über den Zentralrechner (CPU) und im Dialog mit dem Battery-Monitoring System gesteuert. Die permanent aktive Ansteuerung der in Längslenkern verbauten E-Motoren ermöglicht ein radindividuelles Bremsen und Beschleunigen und den automatischen Drehzahlausgleich zwischen den angetriebenen Rädern in Echtzeit (Torque Vectoring). Auf den Einsatz zusätzlicher mechatronischer Geräte zur Fahrerassistenz (ABS, ASR, elektronische Differentialsperre etc.) konnte deshalb verzichtet werden.
Die AAGLANDER Hochvolt-Traktionsbatterie hat 446 Volt Betriebsspannung, besteht aus vier Batterieblöcken und erlaubt der Vis-à-vis Gesellschaftskutsche eine Betriebsautonomie von über 200 Kilometer. Eine besondere oberflächenmontierte Verdrahtung und Steuerschaltung der einzelnen Zellen der Traktionsbatterie (SMD) sichert den Ausgleich selbst geringster Stromdifferenzen und ein perfektes elektrisches Balancing jeder einzelnen Zelle (von insgesamt 384) während der Lade- und Entladeprozesse.
Ein weiteres Design-Merkmal der Hochvoltbatterie ist die konsequente Trennung von Zell, Modul- und Systemebene, um eine absolut ungefährliche Handhaben und Wartung zu erreichen. Durch eine mehrfach gesicherte Verschaltung und Steuerung der Batteriemodule, die nach jedem Abschalten des Antriebs (Halt, NOT-AUS, Wartung) und bei Havarie eine automatische Stromkreistrennung vornimmt, bleibt die Traktionsbatterie „berührbar“, d.h. die nach jedem Stillsetzen im Hochvolt-System verbleibende Spannung beträgt maximal 25,6 Volt und ist damit wesentlich kleiner als eine gefährliche Berührungsspannung.
Die Implementierung der POWERLINK E/E-Architektur erlaubt zudem die Installation neuer Funktionalitäten bei der Hardware und Fahrzeugbedienung durch einfache Downloads von Software-Applikationen. Die Bedienung der Vis-à-vis Gesellschaftskutsche erfolgt über ein zentrales Multifunktions-Instrument (Touch-Display), das als Data-Login-Einheit funktioniert und Anzeige-Aufgaben übernimmt, Navigation und Infotainment eingeschlossen.
AAGLANDER Elektrokutsche_ams-Report Heft 25-2014
Siehe auch: www.auto-motor-und-sport.de