Vom 12. bis 14. April 2016 reiste eine niederländische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Lilianne Ploumen, Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, nach Bayern.

Vom 12. bis 14. April 2016 reiste eine niederländische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Lilianne Ploumen, Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, nach Bayern. Die vertretenen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gehörten den Sektoren MedTech, Logistik, Automotive / Urban Mobility, Smart Industry /Cybersecurity und Agrifood an. Ziel des Besuchs war unter anderem die Anregung von Handel, gegenseitigen Investitionen und technologischer Zusammenarbeit. Es fanden Unternehmensbesuche, Seminare, Matchmakings und Führungen statt. Parallel brachten auch Seine Majestät König Willem-Alexander und Ihre Majestät Königin Máxima einen Arbeitsbesuch an Bayern, um die guten Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden zu unterstreichen. Sie schlossen sich einigen Programmpunkten der Wirtschaftsdelegation an.

Programmteil Automotive / Urban Mobility
Der Programmteil Automotive / Urban Mobility fand am Mittwoch, dem 13. April in der BMW Welt statt. Zudem gab es einen Firmenbesuch an MAN Nutzfahrzeuge. Am 14. April besuchte die niederländische Firmendelegation die Continental AG; im Anschluss fand bei der Schaeffler Gruppe in Herzogenaurach ein Cross-Over Event mit dem Sektor Smart Industry / Cyber Security statt.

Firmenbesuch bei Continental (Bildquelle: Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande in München)

 

Der Großteil der Einwohner der Niederlande wohnen im Mündungsgebiet dreier großer Flüsse, dem sogenannten „Urban Delta“. Wirtschaft, Regierung, sowie Bildungs- und Forschungsinstitute arbeiten beständig daran, dieses urbane Delta nachhaltig zu gestalten und so zu einem „Sustainable Urban Delta“ zu machen.

„Smart mobility“ und „Green Mobility“ spielen in diesem Prozess eine ganz wesentliche Rolle. Inno­vative niederländische Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie Städte und Regionen sind daher fortwährend an einem Austausch mit deutschen Partnern zu allen Aspekten moderner Mobilität interessiert.

Am 13. April fand das Programm bei der BMW AG statt, die in diesem Jahr ihr einhundertjähriges Bestehen feiert. Geboten wurden ein Seminar, Showcases, sowie ein individuelles Matchmaking. Bei einem Trade Dinner am Abend wurden einige Memorandums of Understanding (MoU) ausgewählter Teilnehmer unterzeichnet. Die Delegation bestand aus ca 30 – 35 Personen und setzte sich zusammen aus 3 größeren niederländischen Unternehmen (VDL, NXP, Allego), 10-15 kleineren innovativen niederländischen Unternehmen, einem niederländischen Studententeam der TU Eindhoven (Storm) und den Städten und Regionen Amsterdam, Brabant, Limburg, Den Haag. Ein Teil der niederländischen Delegation bestand aus Mitgliedern der „Partners for International Business“ Programme (PIBs), die sich auf den Markt für Lösungen und Dienstleistungen rund um Elektromobilität in Deutschland richten: PIB von Amsterdam nach Berlin und PIB e-mobility Süd- und West-Deutschland. In Bayern bestehen Partnerschaften mit der IHK Nürnburg für Mittelfranken und Bayern Innovativ. Mit letzterer gibt es bereits eine gute Zusammenarbeit in europäischen Projekten zu Elektromobilität. Der Austausch mit Bildungs- und Forschungsinstituten wird hochgeschätzt, weshalb auch eine Kooperation mit der Hochschule Kempten angegangen wurde. Diese Initiativen werden von der Niederländischen Botschaft in Berlin und dem Niederländischen Generalkonsulat in München unterstützt. Mehr Informationen zu Elektromobilität in den Niederlanden sind auf der Website aufgeführt.

Seminar & Matchmaking: Während des Seminars zum Thema Urban Mobility sprachen die deutschen und niederländischen Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über nachhaltige urbane Mobilität. Das Seminar sowie das Matchmaking entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem e-Monday Netzwerk der MunichExpo.

Showcases: Zusätzlich zum BMW MINI, der seit zwei Jahren von der niederländischen VDL Gruppe produziert wird, veranschaulichten drei Showcases die bereits erfolgreiche deutsch-niederländische Zusammenarbeit:

  • Allego/BMW: Ladeservice für Electric Vehicle-Fahrer: Die ChargeNow App wurde in Kombination mit einem i3 demonstriert.
  • Parkmobile/BMW: Seit 2014 gehören 20% von Parkmobile zur BMW AG und entwickelt in enger Zusammenarbeit Daten und Funktionen u.a. für Parkservices.
  • Storm & Präsentation der niederländischen Delegation: Der Storm ist ein elektrisch betriebenes Motorrad von Studenten der TU Eindhoven. Sie werden ab August 2016 in 80 Tagen um die Welt fahren und mögliche Sponsoren besuchen.

Die Präsentation bot die wichtigsten Fakten der Niederlande als Sustainable Urban Delta

Im Anschluss besichtigte ein Teil der Wirtschaftsdelegation MAN Nutzfahrzeuge.

Die MoU‘s während des Trade Dinners stellten ein weiteres Beispiel für die fruchtbare, gemeinsame Zukunft dar: Trikke unterzeichnete ein Letter of Intent mit einem Lokalvertreter, ebenso wie Fier Automotive (Koordinator der PIB Süd- und West-Deutschland) und Greenflux.

Trikke Electric Vehicles und die eac GmbH werden den deutschen Markteintritt für Light Electric Vehicles untersuchen und befördern. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem neuen Modell Trikke EV 6.1.

Partners for International Business Süd- und West-Deutschland ging eine Partnerschaft mit MunichExpo ein, die eine mindestens 2-jährige Kooperation u.a. bei Messeauftritten (eMove360) und Konferenzen, sowie monatlichen Informationsveranstaltungen beinhaltet.

Greenflux  schloss eine Partnerschaft mit CIS Solutions, um ihre innovative Service & Operations Platform für die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen in Europa auf den deutschsprachigen Markt zu bringen. Die von Greenflux angebotene Lösung ermöglicht die Fahrzeugnutzung als mobile Batterie um nachhaltig erzeugte Energie zu günstigen Konditionen zu speichern.

Am Donnerstag, dem 14. April, fanden, nach einem Besuch an die Continental AG, Round Table Gespräche bei der Schaeffler Gruppe in Herzogenaurach statt. In den Vorträgen und Diskussionsrunden zwischen deutschen und niederländischen Firmen und FuE-Einrichtungen wurden unter anderem die Themen Urban Mobility, Digitalisierung und IT-Sicherheit in der Industrie aufgegriffen. Die niederländischen Firmen repräsentierten die Branchen IT, Maschinenbau und Automotive. Die Thementische teilten sich auf in: Smart Factory in the digital age, Value Chain of the Future, Open Innovation, Mobility and IT-security, Smart Charging, Secure financial accounting of services, Small electric vehicles, Testing technologies: international field labs.

Schaeffler AG (Bildquelle: Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande in München)

Schaeffler AG (Bildquelle: Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande in München)

Inhaltlich kompetente Ansprechpartner der Urban Mobility/Automotive Delegation waren insbesondere Benno Hüsken (AutomotiveNL), Edwin Bestebreurtje (Fier Automotive), Anja van Niersen (Allego), Baerte de Breij (Elaad), Pieter Dekker (Trikke), Rob van Gijzel (Brainport) und Maurice van Giezen (Cleantron).

BMW
BMW ist eine weltbekannte Marke, Ikone und der Stolz Bayerns. Die AG ist der größte Arbeitgeber in München und ist mit 2,25 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce der weltweit größte Premiumproduzent. Dieses Jahr feiert die Firma ihren 100. Geburtstag. Die Beziehung zu den Niederlanden war schon immer gut und hat sich seit der Produktion des Minis in den Niederlanden weiter verbessert. Die Produktion für zwei Modelle des Minis wurde in 2012 mit Unterschriften besiegelt und startete am 17. Juli 2014 in Born, in Anwesenheit Seiner Majestät dem König Willem-Alexander.
Generalkonsulat der Niederlande

Der Zuständigkeitsbereich des Generalkonsulates des Königreichs der Niederlande umfasst Bayern und Baden-Württemberg. Dabei ist der Hauptauftrag die Unterstützung und Förderung der Wirtschaftsbeziehungen von Süddeutschland und den Niederlanden. Der Handel zwischen Bayern und den Niederlanden beträgt mittlerweile über 14 Mrd. Euro pro Jahr, Tendenz steigend. Damit sind die Niederlande der neuntgrößte Handelspartner des Freistaats und der dritte Direktinvestor (mit knapp 13 Mrd. Euro).